Wer war Rudolf Wihr?


Wer war Rudolf Wihr?

Portrait von Rudolf Wihr  Otto Ditscher 1982

Portrait von Rudolf Wihr
Otto Ditscher 1982

Unsere Schule ist benannt nach dem Lehrer Rudolf Wihr. Er wurde am 17.04.1885 in Kaiserslautern geboren. Nach dem Besuch der Volksschule trat er in die Lehrerbildungsanstalt in Kaiserlautern ein, die er im Jahre 1913 verließ. Er kam noch im gleichen Jahr in den pfälzischen Schuldienst, meldetet sich jedoch 1914 als Kriegsfreiwilliger und geriet 1915 in französische Gefangenschaft.

Erst im Januar 1920 durfte er endlich nach Hause zurückkehren und die ihm schon 1916 übertragene Hilfslehrerstelle in Ludwigshafen-Friesenheim antreten. Dort fand er Überreste einer alten Burg, mit deren Herkunft er sich genauer beschäftigte. Seinen Schülern wollte er über vertiefte Heimatforschung einen Zugang zur Heimatkunde vermitteln und ihnen die Heimat erschließen. In dieser Zeit entstanden seine ersten Aufsätze.

Nach seiner Heirat ließ er sich in Neuhofen nieder. Als Ortsfremder wunderte er sich über eigenartige Flurnamen, er hörte von der „Medenheimer Gass“; in den Äckern im „Kirchhof“ hatte man alte Steine und Knochen gefunden.

Es reizte ihn, mehr über das untergegangene Dorf Medenheim, mehr über die Gründer des Ortes Neuhofen zu erfahren und die Zusammenhänge aufzudecken. Er vertiefte sich in Quellen, holte sich bei alten Bürgern Auskünfte ein, radelte nach Speyer in Bibliotheken und Archive und schleppte schwere Aktenbündel nach Hause, um sie durchzuarbeiten und auszuwerten. So entstanden zahlreiche Werke, von denen nur einige genannt seien:

 

 

  • „Medenheim, ein untergegangenes Dorf bei Neuhofen“ (1927)
  • „Vom Zoll auf der Rehhütte“ (1928)
  • „Rings um den Neuhofener Altrhein“ (1928)
  • „Der neue Hof. Neuhofen und Affolterloch als Wirtschaftsmittelpunkt des oberrheinischen Besitzers der Abtei Himmerod in der Eifel, 1194-1318-1513“ (1932)
  • „Rehhütter Chronik“ (1937)
Rückseite des Portraits

Rückseite des Portraits

Die Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften und die Gemeinden Neuhofen und Limburgerhof unterstützten die Drucklegung größerer Werke. Mit diesen Arbeiten war Rudolf Wihr in den Kreis der anerkannten Heimatforscher eingetreten. Doch leider konnte er seine Forschungen nicht beenden. Viel zu früh verstarb er am 12.11.1936 im Alter von 41 Jahren nach einer schweren Operation in Ludwigshafen.


Informationen aus:
R. Wihr: Die Rehhütter Chronik, 2. unveränderte Auflage. Herausgegeben von der Gruppe Limburgerhof des Historischen Vereins der Pfalz e.V.
Auf der Rückseite des Bildes klebt die hier links stehende Information.